Mittwoch, 28. Dezember 2011

...Ruhe...


Weihnachten ist vorbei, das Festmahl verspeist und das Silberbesteck wieder im Schrank verstaut. Und jetzt? Tief Luft holen, Kraft tanken, zur Ruhe kommen. Ein neues Jahr steht vor der Tür und mit ihm neue Aufgaben, Inspirationen, Ängste. Die Hoffnung, dass das, was kommt, besser ist, als das, was geht.


Doch nicht immer und nicht für jeden geht diese Hoffnung in Erfüllung. Und schliesslich ist der erste Januar auch nur ein Tag wie jeder andere, warum sollte er also der Beginn von etwas Neuem darstellen? Ausser eben der Beginn eines neuen Blattes auf unserem Kalender?


Und doch ist der Jahreswechsel für die meisten von uns irgendwie besonders und die Tage zwischen Weihnachten und Silvester haben etwas Unwirkliches, Entrücktes. So als wäre man weder hier noch dort.


Umso wichtiger scheint es mir, dass man in dieser Zeit trotz Trubel, Stress und grosser Erwartungen zu sich selber findet und sich mit dem eigenen Soll und Haben auseinandersetzt. Dass man eine Sache nach der anderen erledigt, statt unmöglichen Vorsätzen hinterher zu rennen.

Dass man ein Blatt um das andere vom Kalender abreisst.

Zur Ruhe kommt.


In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr!

Sonntag, 18. Dezember 2011

Daim-Cheesecake mit Dulce de Leche





















Man wirft mir des Öfteren vor, ich würde nur an das Eine denken. An das Wort mit S nämlich.

Zwei S, um genau zu sein.

Richtig. Ans ESSEN.

Gerade im Moment, wo ich einem geistig eher anspruchslosen Temporärjob nachgehe, hat meine Phantasie täglich acht Stunden Zeit, auf Reisen zu gehen und im Kopf wahre Fressorgien zu veranstalten. Natürlich muss ich meine Gedankengänge dann auch stets mit meinen Arbeitskollegen teilen, was, je nach Sättigungsgrad der selbigen, entweder zu wilden Rezeptkreationen (ein bisschen Hunger) oder zu einem leicht säuerlichen "Halt die Klappe!" (ganz viel Hunger) führt.




























Auf diese Weise ist dann auch die Idee für diesen (sündhaft leckeren, weil ebenso süssen) Cheesecake entstanden: Herrlich cremiger Frischkäse auf feinem Biskuitboden mit knusprigen Daimstückchen, die im Mund explodieren und sich perfekt mit der Dulce de Leche verbinden. Mmm...

Wenn das meine Arbeitskollegen wüssten...

Rezept:
200 g Butterkekse
80 g Butter
3 Eier
80 g Zucker
200 g saure Sahne
500 g Philadelphia
2 EL Mehl
Ca. 30 kleine Daims

Dulce de Leche nach diesem Rezept

1.) Eine Springform mit etwas Speiseöl bepinseln und anschliessend bemehlen. Butterkekse in eine kleine Schüssel geben und mit dem Mörser zerbröseln. Butter in einem Topf schmelzen, die Brösel dazu geben, mischen und dann auf dem Boden der Springform verteilen und gut festdrücken.

2.) Eier und Zucker in einer Schüssel cremig schlagen. Philadelphia und saure Sahne unterrühren und das Mehl darüber sieben. Alles gut mischen, bis die Masse glatt ist und keine Klümpchen mehr aufweist.

3.) Daims grob hacken, unter die Frischkäsemasse ziehen und alles auf dem Biskuitboden verteilen. Backen für ca. 50 Minuten bei 180 Grad. Vollständig auskühlen lassen und vor dem Servieren Dulce de Leche darüber geben.

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Asche auf mein Haupt...

...und Schande über mich. Bewerbungsgespräche, Übergangsjob, ein bevorstehender Umzug und diverse andere Kleinigkeiten, die es zu erledigen gilt, halten mich derzeit so vom Blog fern, dass das Ganze diesen Namen schon kaum mehr verdient. Doch ich gelobe Besserung und verspreche hoch und heilig, bald mit neuen Posts aufzuwarten. Bis dahin wünsche ich euch allen eine schöne - und hoffentlich erholsame - Weihnachtszeit!

Liebste Grüsse,

Vanessa

Donnerstag, 1. Dezember 2011

Kenianisches Gemüsecurry


Bevor ich heute Abend nach Hamburg an meine Masterfeier düse (kurzes Juhuu an dieser Stelle), möchte ich hier noch ein Rezept mit euch teilen, und zwar eines für kenianisches Gemüsecurry. Obwohl das Wort ein wenig irreführend ist, da es vollkommen ohne dieses gelbe Gewürz auskommt, das wir hier Curry nennen und auch überhaupt keine Ähnlichkeit hat mit dem, was man in Thailand oder Indien unter selbigem Namen serviert bekommt.

Es schmeckt...irgendwie anders...mit einem Hauch von Nelke und der unerwarteten Schärfe von Cayennepfeffer...aber seht am besten einfach selbst, ich glaube die Zutatenliste sagt alles, was ihr wissen müsst... :-)

Rezept:
0,5 Blumenkohl
4 Karotten
1 Aubergine
250 g Kefen
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 TL schwarze Senfkörner
1 TL gemahlener Ingwer
1 TL Kurkuma
0,5 TL Cayennepfeffer
0,5 TL Cumin
4 Nelken
1 Prise Zimt
2 EL gehackter Koriander
Salz
1-2 EL Tomatenmark
Öl zum Dünsten

1.) Die Aubergine in Würfel schneiden und leicht salzen, kurz stehen lassen und anschliessend die braune Flüssigkeit mit Küchenpapier abtupfen. Die Karotten schälen und würfeln, den Blumenkohl waschen und in Röschen zerteilen. Zwiebel und Knoblauch schälen und hacken.

2.) Öl in einem grossen Topf erhitzen und Knoblauch und Zwiebel darin dünsten. Nach und nach Senfsamen, Ingwer, Kurkuma, Cumin und Cayennepfeffer zugeben und ebenfalls mitdünsten.

3.) Das Gemüse zufügen. Tomatenmark in lauwarmem Wasser auflösen und so viel davon zugeben, bis das Gemüse etwa halb bedeckt ist. Gut salzen, Nelken und Zimt unterrühren und den Koriander zugeben. Alles für ca. 45 Minuten einkochen lassen und bei Bedarf mehr Wasser zugiessen.

Habt ein schönes Wochenende!

Sonntag, 27. November 2011

Dinkel-Walnuss-Herzen

Ich habe ein schockierendes Geständnis zu machen: Allen virtuellen Keksrezepten und Dekoinspirationen zum Trotz hat sich bei mir noch nicht das kleinste Fünkchen Weihnachtsstimmung eingestellt. Ob's am unwinterlichen Wetter liegt (10 Grad und eitel Sonnenschein) oder daran, dass ich gestern und heute um sechs Uhr früh das warme Nest verlassen musste? So oder so kann ich nicht recht glauben, dass heute tatsächlich Sonntag, geschweige denn der erste Advent ist.

Aus einem Akt der Verzweiflung heraus habe ich dann auch diese Plätzchen gebacken, in der Hoffnung, dass der Duft nach Zimt und warmem Johannisbeergelee Erinnerungen an vergangene Adventstage weckt.

Bisher ohne Erfolg, was für mich als Weihnachtsfan schon fast an ein Drama grenzt.

Darum meine Frage an euch: Wie verbringt ihr euren Advent? Was unternehmt ihr, um euch auf das Jahresende einzustimmen? Und vor allem: Was kann ich tun - ausser Plätzchen backen und dabei rund werden?

Tips und Tricks werden dankend entgegen genommen. :-)

Rezept:
200 g Dinkelmehl
100 g Walnüsse
75 g brauner Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
2 Prisen Zimt
150 g Butter
4 EL Johannisbeergelee
Puderzucker

1.) Die Walnüsse im Mörser grob mahlen und mit Mehl, Zucker, Vanillezucker und Zimt in einer Schüssel vermengen. Die Butter in Flöckchen zugeben und zu einem Teig kneten. In Folie wickeln und für mindestens 1 Stunde kühl stellen.

2.) Den Teig mit etwas Mehl dünn ausrollen (ca. 2-3 mm) und anschliessend Herzen ausstechen. Teigreste zusammenkneten und vor dem nochmaligen Ausrollen erneut kühl stellen. So verfahren, bis der ganze Teig aufgebraucht ist. Anschliessend bei 180 Grad für 10 Minuten backen und auskühlen lassen.

3.) Johannisbeergelee vorsichtig erwärmen, bis es flüssig wird. Dann die Hälfte der Herzen damit bestreichen und mit jeweils einem anderen Herz zudecken. Zum Schluss Puderzucker darüber sieben und verzehren.

Mittwoch, 23. November 2011

Spinat mit Kokosnusssauce und Mandelblättchen





















Was wäre eine Reise ohne neue Kochideen? Nichts, meiner Meinung nach, denn das Schönste am Urlaub ist doch immer, sich hemmungslos durch die Küche des Gastlandes zu schlemmen, über Märkte zu schlendern und die Nase in exotische Gewürzmischungen zu stecken. Nichts Grausigeres als die Touristen, die es fernab von zu Hause nur nach Schnitzel-Pommes oder Spaghetti Napoli gelüstet (obwohl ich zugegebenermassen auch keine vier Wochen ohne Pasta durchgehalten habe).

So habe ich denn aus Zanzibar auch ein Kochbuch mitgebracht, das mich seither immer wieder aufs Neue in Verzückung versetzt. Vom "Lemon Grass Tea" über die "Garlic Prawns" bis hin zum "Vegetable Curry" mit Koriander und Senfsamen - am liebsten hätte ich gleich alles auf einmal ausprobiert.

Ging natürlich nicht; ein passender Anlass musste erst abgewartet werden. Gestern war es dann aber so weit: Mein erstes, vollständig afrikanisches Dinner stand auf dem Programm, wobei wie in Afrika üblich nicht Hauptgang auf Vorspeise folgte, sondern mehrere kleinere Gerichte gleichzeitig gereicht wurden.

Eines davon stelle ich euch heute vor - und hoffe, dass noch viele weitere folgen werden.

Rezept:
600 g Spinat
1 Zwiebel
1 grüne Chillischote
1 Tomate
500 ml Kokosmilch
1 Handvoll Mandelblättchen
Salz, Pfeffer
Öl zum Dünsten

1.) Die Mandelblättchen ohne Öl in einer Pfanne rösten und beiseite stellen. Spinat auftauen und gut ausdrücken.

2.) Zwiebel und Chillischote kleinhacken (wer's nicht so scharf mag, entfernt vorher die Kerne) und in einem Topf mit etwas Öl dünsten. Die Tomate waschen, in Würfel schneiden und zusammen mit dem Spinat zugeben. Kokosmilch unterrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken und ca. 15 Minuten kochen, bis die Sauce schön eingedickt ist. Zum Schluss mit Mandelblättchen bestreuen und servieren.

Dazu passt: Reis oder Chapatis (Rezept folgt).

Anstatt Mandelblättchen lassen sich auch Erdnüsse verwenden, die dann allerdings schon während des Kochens - in etwa zusammen mit der Tomate - in den Topf kommen.

Samstag, 19. November 2011

Resteverwertung oder Granatapfel-Bananen-Mohn-Muffins


Zwei matschige Bananen, ein halber Granatapfel, ein angebrauchter Becher Sauerrahm und ein aufgerissenes Tütchen Mohnsamen - das waren die Zutaten für ein süsses Glücksgefühl, das mich gestern unverhofft ereilte. Klebriger Teig mit fruchtiger Geschmacksexplosion - so macht mir Resteverwertung Spass.

Rezept:
2 Eier
80 g brauner Zucker
2 reife Bananen
80 g Butter
100 g Sauerrahm
50 g gemahlene Mandeln
100 g Mehl
2 TL Backpulver
0,5 Granatapfel
1 Tütchen Mohnsamen

1.) Eier und Zucker in einer Schüssel cremig schlagen, Butter in einem Topf schmelzen und zugeben. Die Bananen schälen und mit einer Gabel zerdrücken.

2.) Sauerrahm, Mandeln und Mohnsamen zugeben und die Kerne aus dem Granatapfel drücken. Zum Schluss das Mehl zusammen mit dem Backpulver darüber sieben und alles zu einem gleichmässigen Teig verrühren.

3.) In Muffinförmchen füllen und bei 180 Grad im vorgeheizten Ofen für ca. 30 Minuten backen.

Habt ein schönes Wochenende!

Montag, 14. November 2011

(Koch-)erlebnisse der anderen Art

Heisse Quellen habe ich bisher immer nur mit Island in Verbindung gebracht - natürliche Jacuzzi, in die man genüsslich steigt, wenn draussen arktische Temperaturen herrschen. Dass sie aber auch in Kenia existieren, war mir bis vor Kurzem unbekannt.

Allerdings sollte man in den "Hot Springs" des Lake Bogoria auf keinen Fall baden, selbst wenn man dazu unwahrscheinlicherweise bei 35 Grad Aussentemperatur Lust verspüren sollte. Das Wasser ist nämlich erstens giftig und schiesst zweitens so heiss aus dem Boden, dass man darin Eier kochen könnte.

(Was wir dann auch getan haben. Leider sind die Eier aber beim Kochen geplatzt, so dass es zum Lunch doch nur Brot und Bananen gab. Pitty!)

Dem Wasser ist nicht zu trauen, wie schon gesagt: Da der Lake Bogoria keinen Abfluss besitzt, bilden sich unter der sengenden afrikanischen Sonne Millionen von Algen, die dann wiederum die Nahrungsgrundlage für fast ebenso viele Flamingos darstellen. Wenn man von weitem auf den See blickt, bilden die Tiere einen einzigen rosa Teppich.


Den Lake Bogoria erreicht man in einer zweistündigen Autofahrt von der Stadt Nakuru aus, welche sich auch bestens als Ausgangspunkt für andere Ausflüge eignet. Zum Beispiel zum Menengai Crater, einem schlafenden Vulkan, dessen steile Kraterwände fast 500 Meter in die Tiefe stürzen. Von oben geniesst man zwar eine wunderbare Aussicht, doch der Ort hat auch etwas unleugbar Mystisches, vor allem wenn man seine Geschichte kennt: Die Massai nennen den Krater "Ort der Leichen", da der Wind, der dort oben herrscht, in ihrer Vorstellung die Schreie verstorbener Krieger mit sich trägt...


Mit diesen (Koch-)erlebnissen der anderen Art beschliesse ich meine "Berichterstattung" aus dem Landesinneren. Als Nächstes nehme ich euch mit an die Küste, nach Mombasa, Dar-es-Salaam und Zanzibar. Ein Hauch von 1001-Nacht erwartet euch...

Davor allerdings werde ich mich erst einmal wieder selber an den Herd stellen. Schliesslich ist das hier ja immer noch ein Foodblog und nach einem Monat Reisen fehlt mir meine Küche doch sehr...:-)

Freitag, 11. November 2011

Kenianischer Familienbesuch und ein Tee-Rezept


Wie angekündigt führt der zweite Teil meiner Online-Safari nach upcountry, wie die Kenianer das Hochland nördlich von Nairobi nennen. Dort lebt ein Teil meiner Familie.

(Jetzt fragt ihr euch bestimmt, wie ich zu einer kenianischen Familie komme, wo ich doch immer nur von meinen sizilianischen Wurzeln erzähle. Das ist allerdings eine ziemlich lange Geschichte und soll an einer anderen Stelle erzählt werden. Für den Moment nur so viel: Obwohl wir nicht blutsverwandt sind, bin ich von ihnen so herzlich aufgenommen worden, als hätte ich schon immer dazu gehört. Und das ist es schliesslich, was Familie ausmacht, oder?)


Viele Menschen in upcountry sind Bauern, weil das Land aufgrund des günstigen Klimas sehr fruchtbar ist. Überall wachsen Mais, Bohnen, Bananenstauden oder Mangobäume. Ananas-Plantagen säumen die Strassen und zwischen den Kaffeesträuchern schiessen Papayabäume in die Höhe. Kartoffeln, Süsskartoffeln und Maniok schlummern in der roten Erde der Farmen.


So kommt es auch, dass die Küche der Kikuyu - so heisst der Stamm, der traditionellerweise das Hochland bewohnt - reichhaltiger und vielfältiger ist als die vieler anderer Stämme (die Massai beispielsweise leben auch heute noch hauptsächlich von Maisbrei, Milch und dem Fleisch und Blut ihres Viehs).

Ein traditionelles Kikuyu-Gericht ist Githeri, eine Mischung aus zerstampften Bohnen, Mais und Kartoffeln, die manchmal noch mit Zwiebeln oder Spinat angereichert wird. Zugegeben, es sieht nicht gerade schmackhaft aus, aber davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Githeri ist nämlich echt lecker und so nahrhaft, dass man danach den ganzen Tag keinen Hunger mehr hat!


(Was kenianische Gastgeber grundsätzlich nicht verstehen. Gegessen wird immer und der Satz "Ich habe keinen Hunger" kann schon mal als Beleidigung verstanden werden. Wenn man jemanden besucht, kommt man nicht mit leeren Händen und wenn man einen Ort verlässt, bekommt man Proviant in Form von Avocados, Chapatis oder einem lebenden Huhn mit auf den Weg. Blöd nur, dass man Hühner nicht mit dem Flugzeug transportieren darf...)

Als Dessert gibt es schliesslich Früchte oder Zuckerrohr, welches allerdings nicht gegessen, sondern nur gekaut wird (den Saft kann man schlucken, die Fasern werden ausgespuckt).



















Mit Abstand das Beste am Essen der Kikuyu war für mich aber der Tee - kein Vergleich zu dem, was man hier so unter selbigem versteht. Der Trick besteht darin, die Teeblätter (keine Beutel, versteht sich) bereits in einer Mischung aus Wasser und Milch zu kochen und die Milch nicht erst nach dem Ziehen zuzugeben. Das Resultat ist ungeheuer cremig und dank versteckter Gewürze überraschend exotisch.

Für zwei Tassen braucht ihr:

Wasser und Milch zu gleichen Teilen
1 kl. Stück Ingwer (ca. 1-2 cm)
3 Prisen Kardamompulver
3 TL kenianischer Schwarztee
Brauner Zucker nach Geschmack

1.) Milch und Wasser in einen Topf geben und aufkochen. Hitze runter drehen, Ingwer schälen, in kleine Stücke schneiden und für zwei bis drei Minuten in der Flüssigkeit ziehen lassen. Kardamompulver zugeben.

2.) Schwarztee zugeben und für weitere zwei bis drei Minuten köcheln lassen, bis die Flüssigkeit einen schönen Karamellton angenommen hat. Erst dann den Topf vom Herd nehmen und den Tee durch ein Sieb in Tassen oder eine Kanne giessen.

Den Tee könnt ihr nach Bedarf mit braunem Zucker süssen oder auch mit weiteren Gewürzen verfeinern. In Zanzibar trinkt man ihn zum Beispiel mit Pfeffer, Zimt und Muskatnuss. Scharfe Sache!

Dienstag, 8. November 2011

Safari

Ich bin wieder im Lande! Eigentlich schon seit einer Woche, aber nach meiner Reise durch Ostafrika bin ich in ein so tiefes After-Holiday-Tief gefallen, dass ich mich zu nichts, aber auch wirklich gar nichts, aufraffen konnte. Zu schön war dieser eine Monat, zu viele Abenteuer habe ich erlebt und zu viele liebe Menschen getroffen als dass ich einfach so zum Alltag hätte übergehen können.

Doch damit ist jetzt Schluss! Trübsal blasen hat schliesslich noch niemandem geholfen, schon gar nicht, wenn man sich nach Abschluss des Studiums eigentlich auf Jobsuche begeben sollte. Daher packe ich jetzt den Stier - oder Büffel - bei den Hörnern und tanke ein wenig Energie mithilfe meiner Erinnerungsfotos.









































In diesem Post möchte ich euch mitnehmen auf eine Safari, von der Savanne im Nairobi National Park bis hin zu den grünen Weiten des Lake Naivasha. Den Beginn macht allerdings die Hauptstadt selbst, dieser chaotische, lärmige, aufregende und manchmal etwas unheimliche Grossstadtdschungel.

Eines gleich vorweg: So etwas wie Nairobi habe ich in meinem Leben noch nie gesehen. Der Verkehr ist haarsträubend, sowohl was die Menge der Fahrzeuge als auch den Zustand der Strassen betrifft. Schlaglöcher so hoch, dass ich mich locker drin verstecken könnte, sind keine Seltenheit, Ampeln gibt es grundsätzlich keine und Fussgänger überqueren die Strassen, wo es ihnen gerade passt. Es ist ein Wunder, dass trotzdem so wenig Unfälle passieren - meine Wenigkeit sass oft mit geschlossenen Augen auf dem Beifahrersitz, weil sie sich schon tot im Strassengraben liegen sah.


Fast ebenso überwältigend wie der Verkehr sind die für Europäer ungewohnten Menschenmassen - überall sind Leute und alle zwei Sekunden wird man von irgendjemandem angesprochen. Dies liegt sicher auch daran, dass man als Tourist auffällt wie ein gelb-gepunkteter Pudel. Ich hätte nicht gedacht, dass es in Nairobi so wenig wazungu - so wenig Weisse - gibt, schliesslich ist es die kenianische Hauptstadt und ein wichtiges Zentrum für die Wirtschaft Ostafrikas. Doch nach vier Tagen sind meine Mitreisende und ich zu dem Schluss gekommen, dass die meisten Touristen sich wohl nicht auf die Strasse trauen und sich lieber irgendwo in Luxushotels und Reisebussen verstecken.

Schade, denn ihnen entgeht etwas: Der Teil Afrikas nämlich, der ausserhalb der Nationalparks und der wunderschönen Landschaften liegt, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt. Und auch wenn wir durch unsere Art zu reisen - öffentlicher Verkehr und Rucksack statt organisierter Gruppensafari - auch einige angespannte Momente erlebt haben, so machen die positiven Eindrücke und die tollen Begegnungen diese tausendfach wieder wett.





















Ganz ohne Touristenattraktionen ging es dann aber auch bei uns nicht. So haben wir am zweiten Tag den Nairobi National Park besucht, eine kleine und preiswerte Alternative zu den grossen Reservaten wie Masai Mara oder Tsavo. Und es hat sich gelohnt: Bis auf einen Löwen haben wir alle Tiere zu Gesicht bekommen, die der Park zu bieten hat.





















Einen Tag darauf sind wir ausserdem zum Lake Naivasha gefahren, einem Süsswassersee etwa zwei Autostunden nördlich von Nairobi. Nach dem Staub und der Hitze der Hauptstadt war die Bootsfahrt in der idyllischen Landschaft die reinste Erholung, auch wenn ich ein wenig Angst vor den Hippos hatte, die in dem See ihr Zuhause haben. Wusstet ihr, dass in Afrika mehr Menschen durch Angriffe dieser Flusspferde sterben als durch jedes andere Wildtier, Schlangen und Löwen inklusive??? Und dabei sehen die doch so friedlich aus...





















Neben den Hippos gehören Giraffen und Waterbucks zu den Attraktionen des Lake Naivasha. Und da es in der Gegend keine Raubkatzen gibt, kann man sich ohne Probleme zu Fuss auf die Pirsch begeben, was viel aufregender ist, als die Tiere vom Auto aus zu beobachten. Wenn man dann aus zwei Metern Entfernung zusieht, wie ein tapsiges Giraffenbaby versucht an einen höher gelegenen Zweig zu gelangen, so muss man einfach begeistert sein von diesem Ort...


So viel zur ersten Etappe unserer Safari. Im nächsten Post nehme ich euch mit zum Lake Bogoria, wo man ohne Feuer Eier kochen kann, und nach upcountry, wo es einen Einblick gibt in die Küche des Kikuyu-Stammes. Also dranbleiben! :-)

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Älpler Magroni


















Es gibt nichts Schöneres, als nach einem Tag im Schnee in ein gemütliches Haus zu kommen, die kalten Hände an einer Tasse Tee zu wärmen und sich den Bauch mit etwas Heissem vollzuschlagen. Letzteres geht natürlich auch mit einer leichten Suppe, doch wenn man sich zusätzlich noch auf der Skipiste verausgabt hat, muss es einfach etwas Deftigeres sein. Zum Beispiel: Älpler Magroni, eine Schweizer Spezialität, die fast nur aus Käse und Sahne zu bestehen scheint.

Viele Menschen verbinden mit diesem Gericht Erinnerungen an den Winterurlaub, an die gemütliche SAC-Hütte oder an das traditionell im Chalet untergebrachte Berg-Restaurant. So auch ich - die ich als miserable Skifahrerin schon seit Ewigkeiten nicht mehr richtig in den Alpen war und darum auch genauso lange keine Älpler Magroni mehr gegessen hatte. Erst als ich von meinen deutschen Freunden gebeten wurde, sie einmal selbst zu kochen, bin ich wieder auf den Geschmack gekommen.

Und seither bin ich Feuer und Flamme. Und will euch ebenfalls an diesem tollen Stück Schweizer Küche teilhaben lassen, auch wenn es so einfach und unraffiniert ist und so wenig Fingerspitzengefühl braucht, dass es eigentlich gar nicht fürs Bloggen gemacht ist.

Rezept (für ca. 3 Personen):
400 Makkaroni
3 grosse Kartoffeln, festkochend
200 g Emmentaler Käse, gerieben
2,5 dl Sahne
2-3 Zwiebeln
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Butter zum Anbraten

1.) Kartoffeln schälen, in Würfel schneiden und in Salzwasser ca. 8 Minuten vorkochen. Dann die Nudeln dazugeben und etwa 10 Minuten weiterkochen - Kartoffeln und Nudeln dürfen ruhig noch bissfest sein. Abgiessen und zusammen mit dem Käse schichtweise in eine Auflaufform füllen.

2.) Die Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden. In etwas Butter kräftig anbraten, bis sie braun werden, und über den Nudeln verteilen. Zum Schluss die Sahne mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen und über den Auflauf giessen. Backen bei 190 Grad für ca. 15-20 Minuten.

Dazu passt: Apfelmus oder wie hier Apfelschnitzchen, die mit ein wenig Zucker und Zimt in Wasser weichgekocht werden.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Gastbeitrag: Feigen Pizza mit Ziegenfrischkäse und karamellisierten Zwiebeln


Bevor Vanessa zu ihrer Afrika Reise aufbrach, bat sie mich darum einen Gastbeitrag für Bestsmellers zu verfassen. Ich dachte mir, lieber spät als nie und teile hier ein Rezept mit euch, dass mich immer wieder von Neuem mit seinen Geschmackskomponenten begeistert. 

Feigen gibt es zur Zeit in der Schweiz sehr günstig zu haben und obwohl ich sie auch sehr gerne einfach pur esse, so schmecken sie besonders lecker in Kombination mit Ziegenkäse auf dieser Pizza.


Erst kürzlich habe ich angefangen mit Pizzabelägen zu experimentieren wie zum Beispiel diese Sommervariante mit Pfirsich und Thymian. Seither bin ich total süchtig nach neuen Kombinationen! 



Rezept für 2 Personen:

Für den Teig: euer Lieblingsrezept (ich benutze dieses hier, die Menge ist aber wirklich gross und reicht für mehrere Pizzen!)

Für den Belag:

1 EL Olivenöl
1 kleine rote Zwiebel, in Scheiben geschnitten
1 EL Zucker
1 Prise Salz
2-3 frische Feigen, in Scheiben geschnitten 
ca.100gr Mozzarella, in Scheiben geschnitten
Ziegenfrischkäse, nach Belieben (ich verwende einige Teelöffel voll)
1 kleiner Zweig frischer Rosmarin

Den Ofen auf 220° Grad vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen. Die Zwiebel in feine Scheiben schneiden und in etwas Öl glasig andünsten. Zucker und Salz unterrühren und hellbraun karamellisieren, anschliessend auskühlen lassen.

Die Feigen waschen und in Scheiben schneiden und den Mozzarella ebenfalls.

Den Teig auswallen (ca. 26cm Durchmesser) und auf das vorbereitete Backblech legen. Nun einen EL Olivenöl gleichmässig auf den Teig verteilen. Anschliessend mit Feigen- und Mozzarella Scheiben belegen,  Ziegenfrischkäse darüber brösmeln und die karamellisierten Zwiebelscheiben darauf verteilen. Zuletzt mit dem Rosmarin bestreuen.


In den Ofen geben und etwa 15-20 Minuten backen, bis die Pizza eine goldbraune Farbe annimmt.



Guten Appetit!

Neslihan


(Weitere Rezepte von mir findet ihr auf Styleseeking Zurich unter der Kategorie "Kitchen Heals Soul"...)

Samstag, 15. Oktober 2011

Oh my...Africa!

Was kann ich sagen, um euch einen Eindruck von meiner Afrika-Reise zu vermitteln? Wo soll ich anfangen? So viel habe ich bereits erlebt, dass es mir vorkommt, als sei ich schon zwei Monate hier und nicht erst zwei Wochen - jeder Tag ein kleines Abenteuer.

Afrika ist mit nichts zu vergleichen, was ich bisher erlebt habe - und das gleiche sagt meine Freundin, die immerhin schon mal ein Jahr in Suedamerika verbracht hat. Es ist laut, es ist chaotisch, es ist froehlich, es ist wunderschoen und es ist beaengstigend.

Und obwohl sich unter die ersten Eindruecke auch einige traurige Schimmer mischen, so ist das Gesamtbild doch eindeutig positiv: Die Leute sind freundlich, lachen viel, machen Scherzchen und lieben Musik. Zum Beispiel dieses Lied, das uns seit unserer Ankunft begleitet:


Bis bald, enjoy life and hakuna matata!

Sonntag, 9. Oktober 2011

Marroni-Crème





















Rechtzeitig zum Sonntagssüss kommt hier ein vorbereiteter Post aus der Konserve. Ich selber befinde mich wahrscheinlich gerade irgendwo auf einer holprigen Landstrasse zwischen dem Sweetwaters Game Reserve und dem Lake Nakuru National Park. Wo genau, ist zum Zeitpunkt, zu dem ich den Post schreibe, allerdings noch unklar; wir wollten auf unserer Reise möglichst wenig vorausplanen und uns dafür viel Raum für Spontaneität lassen. Nur die Eckdaten sind fest: Am 6ten haben wir Nairobi verlassen und am 12ten werden wir spätestens zurückkehren, um von dort aus an die Küste nach Malindi zu fliegen.


Ich stelle mir aber vor, dass zu Hause der Herbst nun definitiv Einzug gehalten hat. Gelbe Blätter, weisser Nebel, kühlere Temperaturen...und neben den Kürbissen tauchen jetzt auch die Kastanien auf den Speiseplänen auf. (Sollte dies nicht so sein und solltet ihr immer noch einen wunderbar warmen Altweibersommer geniessen, so entschuldige ich mich untertänigst für dieses unangebracht herbstliche Rezept.)

Und genauso wie Kastanien gehören für mich "Schlüferli" zur kalten Jahreszeit, ein verschlungenes Gebäck, das erst frittiert und dann mit Puderzucker bestäubt wird. Traditionell ist es glaube ich ein Fastnachtsrezept, doch in unserer Region gibt es die Dinger an jedem Herbstfest zu kaufen. Umso passender fand ich die Idee, sie zusammen mit der Marroni-Crème zu verspeisen - obwohl ich danach fast in einen Zuckerschock gefallen bin!






















Rezept (für 4 Personen):
200 g Marroni, gekocht
4 dl Milch
3 EL Puderzucker
4 Eigelbe
2 EL Baileys

Schokolade zum Verzieren

1.) Die Marroni mit der Milch pürieren und in einem Topf aufkochen. In der Zwischenzeit Zucker und Eigelbe mischen und so lange rühren, bis die Masse hell wird. Den Baileys zugeben.

2.) Die Marronimilch langsam und unter Rühren zu der Eimasse geben und anschliessend wieder in den Topf füllen. Erhitzen und weiterrühren, bis die Flüssigkeit schön dick und cremig wird - jedoch darauf achten, dass sie nicht kocht.

3.) Durch ein Sieb in eine Schüssel füllen und für ca. 3 Stunden kühl stellen. Vor dem Servieren nochmals gut durchmixen, in Schüsselchen verteilen und mit Schokostreuseln verzieren.

Samstag, 1. Oktober 2011

Auf Wiedersehen





















Obwohl ich noch immer nicht im Leben nach der Masterarbeit angekommen bin, so ist es morgen doch so weit: Ich fliege nach Afrika! Eine Reise durch Kenia und Tansania trete ich an, aufgeregt, aber mental noch nicht in Ferienstimmung. Ein komisches Gefühl.

In Kenia war ich immerhin schon zwei Mal, so dass der Kulturschock vielleicht nicht allzu gross wird. Der letzte Besuch liegt allerdings eine Weile zurück, wie ihr zweifellos an dem schlechten, nicht-digitalen Foto oben erkennen könnt. Trotzdem vermittelt es euch vielleicht einen Eindruck von der Schönheit der Küste, die ich - hoffentlich - in etwa zwei Wochen erreichen werde. Zuerst fliegen meine Mitreisende und ich aber nach Nairobi und machen uns von da mit dem Rucksack auf nach Nyeri, Nanyuki und Nakuru.

Da ich noch nicht weiss, wann ich wieder Internetzugang haben werde, wird es hier in den nächsten vier Wochen wohl etwas ruhiger werden. Ganz im Stich lassen will ich euch aber nicht: Ich habe zwei Foodposts vorbereitet, die sich über den Urlaub verteilt automatisch aufschalten werden. Ausserdem freue ich mich, dass die Mädels von Styleseeking Zurich sich bereit erklärt haben, mir ein wenig mit Bloggen auszuhelfen. Ich bin gespannt, was sie sich einfallen lassen!

Und als Drittes werde ich natürlich so bald als möglich Fotos von meiner Reise hochladen, so dass es mit ein wenig Glück jede Woche etwas Neues zu lesen geben wird.

Ich freue mich und wünsche euch allen eine wunderschöne Zeit, macht's gut und lasst euch nicht fressen! (Ah nee, das war ja ich...)

Liebe Grüsse,

Vanessa

Donnerstag, 29. September 2011

Saccu vacanti nun pò stari a'gritta (4): Mazaresi





















In der sizilianischen Küche sind Pistazien fast so beliebt wie Pinienkerne oder Mandeln. Und genau wie diese Nüsse werden sie sowohl süss als auch salzig gegessen: Man kennt sie unter anderem als Eiscrème oder als Bestandteil der Cassata Siciliana, der unverschämt süssen Torte, die zu allem Übel auch noch mit kandierten Früchten dekoriert wird. Ebenfalls sehr beliebt ist Pistazienpesto, der meist zu Nudeln oder Fleisch gegessen wird, aber viel körniger und trockener ist als der hier bekannte pesto alla genovese.

Und genau so ein Pesto schwebte mir eigentlich vor, als ich im Sommer zwei Tüten geschälter Pistazienkerne gekauft habe. Denn beim Stöbern in meinen Büchern war ich auf ein sehr verlockendes Rezept gestossen: Gegrillte Lammkoteletts mit Pistazienmarinade - das musste ich einfach probieren, bin ich doch der felsenfesten Überzeugung, dass Grillen die einzige Art ist, wie man Lamm zubereiten sollte.

Doch dann kam mein Bruder mit drei Gläsern Pistazienpesto aus unserem Sizilienurlaub zurück und es schien mir wie eine allzu grosse Verschwendung, jetzt auch noch meine eigene Mischung anzusetzen. So musste ein anderes Pistazienrezept gefunden werden und Schleckmaul, das ich nun mal bin, hat es mich natürlich zum Süssen hingezogen.





















Geworden sind es schliesslich Mazaresi, die ihren Namen der westsizilianischen Stadt Mazara del Vallo verdanken. Diese war ursprünglich der Hafen von Selinunt, welches heute nur noch als archäologische Fundstätte besteht, verfiel aber nach dem Ersten Punischen Krieg zwischen Rom und Karthago (264-241 v. Chr.) zunehmend. Erst die Araber bauten es nach und nach wieder auf, so dass der Einfluss dieser Kultur auch heute noch deutlich spürbar ist: In der sogenannten Kasbah leben bis jetzt hauptsächlich Immigranten aus Nordafrika.

Ich wünschte, ich könnte euch Bilder von diesem Ort zeigen - aus irgendeinem Grund wirkt er auf mich besonders faszinierend. Leider war ich selber aber noch nie dort, weil meine Familie aus dem östlichen Sizilien stammt...





















Irgendwann werde ich aber ganz bestimmt auch in diesen Teil der Insel kommen. Bis dahin bringen diese Pistazien-Orangen-Küchlein vielleicht ein wenig arabisches Flair in die Küche.

Rezept (für 6-8 Mazaresi):
100 g Pistazienkerne, gesalzen
2 Eier, getrennt
1 Eigelb, zusätzlich
75 g Zucker
25 g Speisestärke
Abgeriebene Schale einer halben Orange
Puderzucker zum Verzieren

1.) Einen kleinen Topf mit Wasser zum Kochen bringen und die Pistazien darin für eine Minute blanchieren. Abgiessen und mit Küchenpapier abreiben, damit sich die violetten Häutchen lösen. Diese so gut es geht entfernen.

2.) Pistazien in der Küchenmaschine zerkleinern, so dass eine grobe Paste entsteht. Wenn ihr ungesalzene Pistazien habt, hier noch eine Prise Salz hinzufügen.

3.) Die Eier trennen, die Eiweisse steif schlagen und die Eigelbe mit dem Zucker cremig rühren. Die Orange waschen und die Hälfte der Schale abreiben. Pistazienpaste und Stärke unter die Eigelb-Masse mischen und zum Schluss das Eiweiss unterziehen.

4.) Ein Muffinblech mit Förmchen auslegen und den Teig darin verteilen. Backen bei 160 Grad für ca. 25 Minuten.

Das Rezept stammt aus demselben Buch, das mir auch schon dieses Lieblingsgericht geliefert hat. Allerdings geht die Autorin von 30 Minuten Backzeit aus, womit die Mazaresi für meinen Geschmack aber zu trocken werden. Also lieber schon mal nach 25 Minuten den "Nadeltest" durchführen.

(Quellen: Wikipedia, Baedeker Reiseführer Sizilien)

Montag, 26. September 2011

Lasst die Korken knallen!





















Wuuuaaahhh, ich kann es noch gar nicht fassen, aber heute habe ich tatsächlich meine Masterarbeit abgegeben! Unglaublich! Da arbeitet man drei Monate wie eine Verrückte, denkt jede Minute, egal ob frei oder nicht, nur an dieses eine Projekt, steckt all seine Energie hinein und dann - zack! Ist der ganze Spuk mit einem Mal vorbei...

Ich weiss noch nicht recht, wie ich mich jetzt fühlen soll - erleichtert, weil die Hürde genommen ist, aufgeregt, weil jetzt etwas Neues beginnt oder einfach nur kaputt, weil die letzten Wochen so anstrengend waren. Aber ich schätze mal, dass mein Kopf und mein Körper schon irgendwann mit den Ereignissen Schritt halten und ich wohl realisieren werde, dass ich jetzt keine Studentin mehr bin.

Dabei helfen wird mir bestimmt ein lange gehegter Wunsch, den ich nun endlich in die Tat umsetze...ich fahre nämlich am Sonntag für 4 Wochen nach Afrika! Ausspannen, reisen, neue Eindrücke sammeln, das Hirn auslüften und die Seele baumeln lassen...genau das brauche ich jetzt!

Zwar wird es in dieser Zeit etwas ruhiger werden hier auf dem Blog, doch ganz eingestellt werden die Aktivitäten nicht. Dazu später mehr, doch jetzt freue ich mich erst einmal aufs Ausschlafen und darauf, nach Herzenslust zu kochen und backen.

Denn bis Sonntag ist es ja auch noch eine Weile hin...:-)

Donnerstag, 22. September 2011

Farfalle mit Weisskohl, Lauch und Speck

...und wenn wir schon beim Herbst sind, dann schieb ich doch gleich noch ein passendes Nudelrezept hinterher: Pasta - genauer gesagt Farfalle - mit Speck, Weisskohl und Lauch.






















Eigentlich spricht zwar nichts dagegen, dieses Rezept auch im Frühling oder im Sommer zu kochen. Ausser vielleicht der Tatsache, dass es in diesen Jahreszeiten so viel anderes Gemüse gibt, das es sich zu verspeisen lohnt. Das sollte man, finde ich, ausnutzen und sich denn ollen Kohl für die kühleren Tage aufheben...aber jeder so, wie er will...:-)

Rezept:
400 g Farfalle
1 Päckchen Speckwürfel
1 Lauchstange
1 halber Weisskohl
1 kl. Zwiebel
2 EL gehackter Thymian
1,5 TL Paprikapulver
Salz oder Aromat, Pfeffer
Walnussöl zum Verfeinern

1.) Den Kohl in mundgerechte Stücke schneiden und in einem Sieb kurz waschen. Anschliessend in Salzwasser einige Minuten kochen, bis er anfängt durchsichtig zu werden. Abschöpfen, aber das Wasser behalten, um darin die Nudeln nach Packungsanweisung fast gar (!) zu kochen.

2.) Die Speckwürfel in etwas Öl anbraten und danach die Hitze reduzieren. Den Lauch, die Zwiebel und den Thymian klein schneiden und zu den Speckwürfeln geben. Kurz mitdünsten. Zum Schluss den abgetropften Kohl beigeben, mischen und mit Paprika, Pfeffer und Aromat - oder Salz - gut würzen. Zugedeckt köcheln lassen.

3.) Wenn die Farfalle fast gar sind, das Wasser abgiessen und das Gemüse mit den Nudeln mischen. Alles noch ein paar Minuten köcheln lassen, bis die Nudeln die Flüssigkeit, die beim Dämpfen des Kohls entstanden ist, vollständig aufgesogen haben. Dann mit etwas Walnussöl abschmecken und servieren.

Sonntag, 18. September 2011

Butternut Bread mit Pinienkernen





















Wie angekündigt wird es nun langsam Herbst hier auf dem Blog. Und was gibt es Herbstlicheres als Kürbisse? Genau - nichts. Ausser vielleicht Kastanien und Rehpfeffer und Rotkohl, von mir aus, aber Kürbisse sind doch schon mal ein guter Anfang, finde ich.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich noch nicht lange zu den Vertretern der Kürbisfraktion gehöre, und wenn ich ehrlich bin, mag ich ihn auch heute nur in Suppenform oder verpackt als (Sonntags-)Süss. Mit all den Kürbisrisottos oder Kürbisraviolis oder Kürbiscannelonis kann ich hingegen wenig bis gar nichts anfangen, das ist mir alles zu...neumodig irgendwie...versteht ihr, was ich meine oder höre ich mich total wie die Reinkarnation eurer Uromas an?

Wie dem auch sei, für das Einläuten des Herbstes, der heute wie aufs Stichwort mit einer grauen Wolkendecke und kalten Regenschauern über uns gekommen ist, habe ich mich an ein eher traditionelles Rezept gehalten: Süsser Kürbiskuchen mit einem Hauch von Zimt, der mir zusammen mit ein paar Kerzen das Herz erwärmt. Lediglich die Nüsse wurden durch etwas unkonventionelle Pinienkerne ersetzt, was dem heimeligen Gefühl aber keinen Abbruch tut.


Das Rezept ist übrigens eine abgewandelte Form meines Banana Breads, daher auch der Name:

125 g Butter
180 g brauner Zucker
2 Eier
250 g Kürbisfleisch (ich habe Butternut genommen)
100 g Joghurt
400 g Mehl
2 TL Backpulver
100 g gemahlene Mandeln
80 g Pinienkerne
1 TL Zimt

1.) Den Butternut schälen, die Kerne entfernen und das Fruchtfleisch in Würfel schneiden. In leicht gesalzenem Wasser während 25-30 Minuten kochen, anschliessend abgiessen und auskühlen lassen. Ca. 300 Gramm davon grob pürieren - den Rest kann man gut zu Suppe weiterverarbeiten.

2.) Die Pinienkerne in einer Pfanne leicht anrösten und ebenfalls auskühlen lassen. Die Butter im Wasserbad schmelzen und anschliessend mit dem Zucker und den Eiern in einer Schüssel cremig schlagen. Kürbispüree, Joghurt und Mandeln zufügen und Mehl und Backpulver darüber sieben. Zum Schluss die Pinienkerne untermischen und mit Zimt abschmecken.

3.) Eine Cakeform einfetten und bemehlen. Die Teigmischung einfüllen und für ca. 55 Minuten im vorgeheizten Ofen bei 190 Grad backen.

Weitere sonntagssüsse Rezepte heute bei Mat & Mi.

Freitag, 16. September 2011

Tourist in der eigenen Stadt


Manchmal verliert man vor lauter Alltag den Blick für die Schönheit seiner Umgebung. Läuft tausendmal irgendwo vorbei und sieht dabei nicht, was anderen ein verzücktes Lächeln auf die Lippen zaubert. Oder was Touristen glückselig auf ihre Fotos bannen.

So ging es mir letztens mit diesem kleinen Anleger an der Zürcher Limmat. Ich weiss nicht, wie oft ich schon hier entlang gekommen bin...egal ob auf dem Weg in die Disco, zum Shoppen oder zur Bibliothek. Und doch musste mich erst eine Freundin auf die wunderschöne Aussicht aufmerksam machen, die man von hier auf das Wasser und auf die Häuser der Altstadt hat.










































Manchmal denke ich, man müsste sich einmal die Zeit nehmen, seine Stadt ganz bewusst zu erkunden - nicht nur so nebenbei, während man auf dem Weg zur Arbeit ist oder zum Einkaufen oder sonst irgendwo hin. Einfach durch die Stadt schlendern, planlos und ohne Ziel, und schauen, wo es einen hinführt. Sich einmal irgendwo anders hinsetzen als ins Stammkaffee und bewusst einen Schritt von den bekannten Wegen herunter treten. Einmal Tourist sein in der eigenen Stadt...

Ich bin sicher, man würde so einige Dinge mit anderen Augen sehen und auch Orte entdecken, von denen man sonst nie erfahren hätte, dass es sie gibt. Denn sind wir mal ehrlich - wir alle stecken manchmal so tief in der Alltagsroutine, dass wir unsere Umgebung einfach als selbstverständlich nehmen.


Und das ist doch schade - oder nicht?

Mittwoch, 14. September 2011

Bye Bye Summer: Kalte Avocadocrème-Suppe mit scharfer Einlage






















Die letzten Tage war es bei uns nochmals so richtig schön warm. Eine gute Gelegenheit, um etwas Sonne zu tanken und die letzten sommerlichen Rezepte auszuprobieren. In diesem Fall: Kalte Avocadocrème-Suppe mit scharfem Hühnchenfleisch. Das perfekte Mittagessen für warme Tage.

Ab nächster Woche steht dann definitiv Herbstliches auf dem Programm -sowohl, was das Wetter als auch was das Essen angeht. Ob mir das gefallen soll?

Und noch eine Ankündigung: In 12 Tagen bin ich endlich durch mit meiner Abschlussarbeit! Hallo Leben, bald hast du mich wieder!

In der Zwischenzeit kommt hier das Rezept:

1 grosse Hühnerbrust
2 Avocados
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
3 dl Bouillon
2 EL saure Sahne
1 Spritzer Crema di Balsamico, weiss
Öl zum Anbraten
Frischer Dill
Salz, Paprika, Chillipulver, Cayennepfeffer

1.) Das Fleisch waschen und mit Küchenpapier abtupfen. In Würfel schneiden und in etwas Öl während einiger Minuten anbraten, dabei mit Salz, Paprika, Chilli und Cayennepfeffer würzen - die Schärfe bestimmt ihr natürlich wie immer selbst. Das Fleisch vom Herd nehmen und vollständig auskühlen lassen.

2.) Die Zwiebel kleinhacken und die Knoblauchzehe auspressen, in einer anderen Pfanne ebenfalls in wenig Öl dünsten. Wenn die Stückchen anfangen glasig zu werden, mit Bouillon ablöschen und die saure Sahne hinzufügen.

3.) Die Avocado schälen und zusammen mit dem Balsamico pürieren. Anschliessend nach und nach die Bouillon zugeben und weiterpürieren, bis die Flüssigkeit schön cremig ist. Falls die Suppe zu dick wird, mit etwas Milch oder Sahne verfeinern. Anschliessend mit Dill abschmecken - Menge ebenfalls nach Geschmack, bei mir wurde es ein guter Teelöffel.

4.) Im Kühlschrank während ein bis zwei Stunden abkühlen lassen. Vor dem Servieren nochmals kurz durchpürieren und anschliessend in Teller verteilen. Das Fleisch in der Mitte anrichten und servieren.