Montag, 2. September 2013

Vietnamesische Sommerrollen

Für grössere Medienhäuser gehört es mittlerweile zum guten Ton, ein eigenes Foodressort oder zumindest einen eigenen Foodblog zu führen. So auch für den englischen Guardian, der in meinen Augen führend ist in diesem Bereich. Leckere Rezepte von Gastro-Grössen wie Yotam Ottolenghi wechseln sich ab mit Restaurant-Kritiken, schön produzierten Videos und hilfreichen "How to-Beiträgen", in denen einem Schritt für Schritt ein Gericht oder Foodmythos näher gebracht wird.

In dieser Sparte entdeckte ich auch die Vietnamesischen Sommerrollen. Davon hatte ich zwar früher schon gehört, hatte mir aber nie Genaueres darunter vorstellen können. Nachdem ich den Beitrag des Guardian gelesen habe, erlaube ich mir nun, diesen (brutal verkürzt, meine Journalisten-Kollegen mögen mir verzeihen) wie folgt zusammen zu fassen: Sommerrollen sind Frühlingsrollen, die man nicht frittiert, und in die man alles hineinpacken kann, was das Herz begehrt.

Laut der Autorin sei das Ziel, eine möglichst grosse Vielfalt von "tastes and textures" zu erreichen, wobei eine Kombination von Crevetten und Schweinefleisch typisch sei. Dazu kämen Reisnudeln, Gemüse und Kräuter wie Korianderblätter, Thaibasilikum oder Pfefferminze. Aber auch Erdnüsse oder Frühlingszwiebeln seien eine interessante Ergänzung.

Ich habe mich - entgegen der obigen Ausführungen - für Hühnchen als Hauptbestandteil der Füllung entschieden. Dies vor allem deshalb, weil ich die Rollen als Partyfood machen wollte und mir nicht sicher war, wie die Mischung aus Schweinefleisch und Crevetten bei den Gästen ankommen würde.

Da ich das Fleisch ausserdem mit viel Knoblauch, Sesam und Lauch mariniert habe, liess ich bei der Füllung intensivere Geschmacksgeber wie Zwiebeln oder Ingwer weg. Wählt man eine mildere Marinade, würde ich aber auf keinen Fall damit sparen, sonst werden die Rollen womöglich etwas lahm.

Die Rollen kamen super an und haben auf jeden Fall mein Herz erobert. Sie sind leicht, variabel und (abgesehen von der etwas mühseligen Vorbereitung und der Wicklerei) einfach zuzubereiten. Beim nächsten Mal werde ich aber sicher eine etwas gewagtere Kombination ausprobieren. Vielleicht etwas mit Zitronengras...? Oder Thaispargel...? Oder Chillis...? Oder doch der Schweinebauch, wie er vom Guardian empfohlen wird...?


Rezept

Für die Rollen (ca. 10-12 Stück):

Hühnchen nach diesem Rezept
10-12 Reisblätter
1 Handvoll Reisnudeln
1 Handvoll Salatblätter
1 Rüebli
1 kleines Stück Gurke
1 kleines Bund Thaibasilikum

Wasser

1.) Fleisch marinieren (es sollten mundgerechte Stücke sein), einziehen lassen und anschliessend braten. Vollständig auskühlen lassen. Die Nudeln nach Packungsbeilage kochen und kalt abschrecken. Abtropfen lassen.

2.) Gemüse waschen, den Salat in kleine Stücke zupfen, die Gurke schälen und in schmale Stäbchen schneiden. Das Rüebli ebenfalls schälen und mit dem Schäler feine "Blättchen" ablösen.

3.) Eine Schüssel mit kaltem Wasser füllen und die Reisblätter nach und nach darin einlegen - nicht zu viele auf einmal, da sie sonst zusammenkleben. Dann die Blätter vorsichtig zwischen den Fingern reiben, bis sie weich und geschmeidig werden.

4.) Mit den Zutaten belegen und die oberen Enden einschlagen, anschliessend von der Seite her einrollen (im Bild oben die vegetarische Variante). Mit der "Naht" nach unten auf einer Platte anrichten.

Für die Sauce:

1,5 EL brauner Zucker
4 EL Limettensaft
2 EL Sojasauce
1 Chillischote
1 kleines Stück Ingwer (ca. 1,5 cm)

1.) Alle Zutaten mischen. Die Chillischote in Ringe schneiden und zugeben, den Ingwer schälen, hacken und ebenfalls zugeben.

Auch hier gilt: Wegen des Knoblauchs am Fleisch habe ich mich bei der Sauce zurück gehalten.

1 Kommentar:

Styleseeking Zurich hat gesagt…

mmmhh isch mega fein gsi!!! :D