Montag, 11. November 2013

Gebackener Kürbis oder: Drei schmutzige Wahrheiten über die Verfasserin






















Gerade habe ich noch herumgetönt, wie wenig ich Kürbis mag, und schon komme ich mit einem ebensolchen Exemplar vom Supermarkt nach Hause. Was ist geschehen?

Eigentlich nur das, was mir mit dem Kürbis schon seit Jahren immer und immer wieder passiert. Er sieht einfach so toll aus, egal ob Hokkaido oder Butternut, so farbig-fröhlich, so vital und voller Lebensenergie, so hübsch, dass ich ihn einfach eintüten muss. Vor allem dann, wenn er wie in diesem Falle aufgeschnitten ist und mir sein kräftiges Orange förmlich ins Gesicht springt.

Ja, es wird Zeit mir einzugestehen, dass ich total oberflächlich bin, ein Mädchen, das auf's Aussehen abfährt. Falling for the looks, das ist die schmutzige Wahrheit.

Hinzu kommt, dass einem ja auch ständig suggeriert wird, dass Kürbis etwas unheimlich Tolles ist. Man kann ihn einfach so geniessen, zu Suppe verarbeiten, zu Gnocchi oder zu so was Delikatem wie Ravioli - yaaay! Nur irgendetwas sollte man damit tun, denn sonst kann man irgendwie nicht mitreden - zumindest nicht unter Foodies.

Ja, und das ist die zweite Wahrheit. Ich bin nicht nur oberflächlich, ich kümmere mich auch noch darum, was andere denken oder tun.






















Wie dem auch sei. Ich hatte also - mal wieder! - einen halben Kürbis im Kühlschrank, der verarbeitet werden wollte. Da mir aber für etwas Aufwändiges die Lust und die Phantasie (mal ernsthaft - Kürbisravioli?) fehlte, entschied ich mich für etwas Einfaches: In Stücke schneiden, ordentlich würzen und in den Backofen schmeissen. Dip anrühren. Fertig. 

Und jetzt kommt's: Es hat geschmeckt, genau so wie auch die mit Curry gewürzte Kürbissuppe jeweils schmeckt. Aber ohne diese starke Würze, was bleibt denn da noch übrig? Was zum Kuckuck ist denn nun so toll an diesem vermaledeiten Kürbis, dass er Foodblogger und (Hobby-)Köche zu solchen Begeisterungsstürmen hinreisst?

Und das mich immer wieder auf ihn hereinfallen lässt, nota bene. Was direttamente und ohne Umweg zur dritten Wahrheit führt: Mein Verhältnis zum Kürbis ist irgendwie absurd gespalten. Ein wahrer Seelenstrip, dieser Post hier.


Rezept

Für den Kürbis:
0,5 Butternut-Kürbis
1 Knoblauchzehe
1 Frühlingszwiebel
0,5 TL grobes Meersalz
1 TL scharfes Currypulver
2 Prisen Cayennepfeffer
2 Prisen Kurkuma
1 Prise Zimt
3 EL Sonnenblumenöl

1.) Den Kürbis schälen und die Kerne entfernen, dann das Fruchtfleisch in grosse Stücke schneiden. Die Zwiebel schälen und in Ringe schneiden, die Knoblauchzehe ebenfalls schälen und grob hacken.

2.) Alles in eine Schüssel geben, mit den Gewürzen und dem Öl marinieren und in eine feuerfeste Form füllen. Anschliessend backen bei 190 Grad für ca. 30 Minuten - je nach Grösse der Stücke etwas mehr oder weniger. Der Kürbis sollte weich sein, aber nicht zerfallen.

Für den Dip:
80 g Naturejoghurt
1 TL Senf
1 TL Mayonnaise
1 TL Honig
3 Prisen Salz
2-3 Stängel glatte Petersilie

1.) Senf, Mayonnaise und Honig in einer kleinen Schale mischen. Den Joghurt dazu geben. Die Petersilienblätter von den Stängeln zupfen, waschen und fein hacken. Untermischen und mit etwas Salz abschmecken.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Vanessa, das lässt tief blicken, die ganze schmutzige Wahrheit, wow ... ;-)
Allerdings sprichst Du da vielen aus der Seele, denen es genauso geht.
Also: "Gring ache u seckle" - da müssen wir durch, jedes Jahr!
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy

Bestsmellers hat gesagt…

Lieber Andy, wie wäre es, wenn du mal einen Gegenpost veröffentlichen würdest? "Warum Kürbis einfach super ist" oder "Warum Kürbis-Hasser schlicht Banausen sind" oder etwas in der Art? :-)